Von der Branche für die Branche
Nachfolgend fassen wir auszugsweise einige Ergebnisse unserer diesjährigen Umfrage für Sie zusammen. Eine ausführliche Auswertung unserer Kälte-Klima-Konjunkturumfrage finden Sie in der Ausgabe der VDKF Information 5-6 2022 und im Mitgliederbereich unter Statistiken.
Jahresumsatz
Rund 40 % der teilnehmenden Unternehmen gaben an, einen Umsatz bis 2 Mio. € erwirtschaftet zu haben. Einen Umsatz von über zwei Millionen erzielten demnach mehr als 55 % der teilnehmenden Unternehmen. Der Jahresumsatz bezieht sich auf 2021 und wurde wieder unter „Corona“ Einfluss erzielt. Auch wenn die Pandemie den Unternehmen besonders in der Hotel- und Gastronomie Branche zusetzte, befinden sich die Kälte-Klima-Fachbetriebe in einer guten Verfassung. Zu diesem Ergebnis kam auch die UB Heckner bei der Erstellung des gemeinsamen Branchen- und Betriebsvergleichs 2022 von VDKF/BIV, der im Shop erhältlich ist.
Geschäftslage
Vor dem Hintergrund der Corona-Krise und dem Ukraine-Krieg zeigt sich überaschenderweise positiv, dass über 60 % der teilnehmenden Unternehmen die aktuelle Geschäftslage als immerhin gut bewerten. Die zukünftige Entwicklung wird von rund 50 % der Teilnehmer mit gut angegeben. Dies unterscheidet sich zu den Vergleichszahlen im letzten Jahr, die wesentlich positiver ausfielen. In Bezug zu dem Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit in den Bereichen Klimatechnik (VRF/Split-Klima) ist dieser wie im vorangegangenen Jahr weiterhin stark vertreten. Neu war die Abfrage hinsichtlich der Geschäftstätigkeit im Bereich A2/A2L, CO2 und NH3, die gemäß den Angaben der Teilnehmer noch Entwicklungspotential hat.
Kältemittel
In Bezug auf den jährlichen Kältemittelverbrauch gaben rund 70 % der teilnehmenden Fachbetriebe an, weniger als 5t im Jahr, rund 26 % der Unternehmen gaben an über 5 t bzw. > 10 t Kältemittel pro Jahr zu beziehen. Im Vergleich zum Vorjahr hält der Trend aber an, eine kleinere Bevorratung an Kältemitteln beizubehalten. Dies kann darin begründet liegen, dass die Preisentwicklung mit dem nächsten Schritt der Verschärfung des Phase Down der F-Gase-Verordnung EU-VO 517/2014 in Bezug zu den HFKW Kältemitteln abgewartet wird. Die Endverbraucherpreise sind für Kältemittel mit einem GWP>2500 (z.B. recycelte oder aufbereitete Kältemittel) im Vergleich zum Vorjahr moderat gestiegen. Das entspricht dem Price-Monitoring Bericht der Öko-Recherche für das Quartal 4/2021, da der Kaufpreis für HFKW (z.B. R404A oder R134a) den Angaben gemäß wieder gestiegen ist. Wohlgemerkt, hierbei handelt es sich nicht um „Frischware“ zumindest bei den synthetischen Kältemitteln mit einem GWP > 2.500. In diesem Zusammenhang zu erwähnen ist, dass 17 % der Teilnehmer Angaben, dass es Lieferschwierigkeiten für manche Kältemittel gab. Dies wiederum kann im Zusammenhang mit der im Entwurf vorliegenden F-Gase-Revision stehen, die einen schnelleren „Phase-Down“ verfolgt und somit die Quoten für Kältemittel mit einem GWP>2500 verknappt.
Ausbildung
Aus der Umfrage ist zu erkennen, dass die meisten an der Umfrage beteiligten Unternehmen weiterhin verstärkt auf Ausbildung setzen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Diese zukunftsorientierte Strategie deckt sich auch mit der Bereitschaft von rund 78 % der teilnehmenden Unternehmen, auch im Jahr 2023 wieder auszubilden. In der Statistik des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) wurde im Berichtszeitraum 2021 der Lehrlingsbestand für Mechatroniker/in für Kältetechnik mit 4.667 (in 2020=4.658) männlichen und 98 weiblichen (in 2020=100) Auszubildenden bei 1.501 Ausbildungsstätten (in 2020=1.483) angegeben.
Auswirkungen Covid-19
Wie die Auswertung der Konjunkturumfrage 2022 aufzeigt, wirkt sich die Corona-Pandemie mit nur 9 % negativ „groß“ auf die Unternehmen aus, wie die Teilnehmenden Betriebe mitteilten. Mit über 80 % fällt der Anteil auf klein, gering oder keine Auswirkungen für die Unternehmen aus. Eine staatliche Förderung wegen Covid-19 haben 96 % nicht in Anspruch genommen, und mit 96 % gaben die Betriebe an, das Instrument „Kurzarbeit“ nicht eingesetzt zu haben. Mit rund 69 % gaben die Betriebe auch an, dass das „Kurzarbeitergeld“ nicht für Ihr Personal aufgestockt zu haben. Auf die Frage hin „Haben Sie Schwierigkeiten bei der Auftragsdurchführung?“ gaben über 70 % der teilnehmenden Betriebe an, dass die Schwierigkeiten eher klein, gering bzw. keine Auswirkung hat, lediglich 17 % haben große Schwierigkeiten bei der Auftragsdurchführung. Verglichen mit den Ergebnissen aus der „Corona-Umfrage“ im April 2021 sind die Werte jedoch signifikant niedriger ausgefallen.
Resümee
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sich die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr sehr positiv entwickelt haben. Die meisten Aufträge werden laut der teilnehmenden Betriebe im Sektor „Gewerbe“ mit 51 % generiert, gefolgt von der Industrie mit 26 % und dem Privat-Sektor mit 16 %. Abgeschlagen mit 7 % ist der Sektor „öffentliche Hand“. Die erwartete Auslastung für die nächsten 6 bzw. 12 Monate wird eher leicht rückläufig eingeschätzt. Wie sich nun die Inflation und der Ukraine Konflikt auf das Baugewerbe auswirken wird, bleibt abzuwarten. Das „ifo-Institut“ hat in seiner im März veröffentlichten Umfrage mitgeteilt: „Die Unternehmen in Deutschland rechnen mit harten Zeiten.“
DANKE!
Wir bedanken uns bei allen Kälte- Klima Fachbetrieben, die durch ihre Teilnahme diese Auswertung erst möglich gemacht haben. Ferner bedanken wir uns an dieser Stelle recht herzlich bei der Landesinnung für Kälte-Klima-Technik, BIV und der cci Dialog GmbH sowie der einschlägigen Presse, die durch ihre Veröffentlichung der VDKF-Konjunkturumfrage diese unterstützt haben.